Geburt
zu Hause oder
im Geburtshaus?

Als gesunde Schwangere mit einer unkomplizierten Schwangerschaft kannst du Dir den Ort Deiner Geburt aussuchen. Du kannst Dich für eine Geburt in der Klinik oder auch für eine außerklinische Geburt entscheiden.

Die Entscheidung für eine Geburt außerhalb der Klinik – also zu Hause oder in einer hebammengeleiteten Einrichtung (Geburtshaus / Praxis) treffen etwa 1-2% aller Schwangeren jährlich.

Die Voraussetzung für eine außerklinische Geburt ist, dass die Schwangerschaft unkompliziert verläuft, Du gesund bist und Dich mit den Rahmenbedingungen der außerklinischen Geburt einverstanden erklärst.

Es gibt ein paar Kriterien, die eine Geburt außerhalb der Klinik von vornherein ausschließen, etwa wenn das Baby zum Ende der Schwangerschaft mit dem Steiß nach unten liegt (Beckenendlage), Zwillinge oder Kinder, die vor der abgeschlossenen 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen möchten.

Einige andere Besonderheiten erfordern eine interdisziplinäre Betreuung oder auch die Rücksprache mit der an der Betreuung beteiligten Teamkollegin. Hierzu gehören beispielsweise einige chronische Erkrankungen, ein hoher BMI (>35), eine Anämie, ein über die Ernährung eingestellter Schwangerschaftsdiabetes oder auch die Überschreitung des Termins. Individuelle Besonderheiten berücksichtigen wir in der Betreuung früh und aufgrund vorhandener Evidenzen (Studienlage, medizinische Leitlinien), um Dich optimal betreuen zu können.

Wenn Du Dir unsicher sein solltest, ob bei Dir eine Besonderheit vorliegt, die eine Geburt außerhalb der Klinik ausschließen könnte, hilft manchmal eine erste Kontaktaufnahme zur Klärung.

Die Kosten für eine Hausgeburt oder eine Geburtshausgeburt sowie für die Betreuung in der Schwangerschaft und im Wochenbett trägt die gesetzliche Krankenkasse, im Regelfall auch die private Krankenversicherung. Die Pauschale für die Rufbereitschaft muss privat beglichen werden, die meisten Krankenkassen erstatten diese jedoch anteilig, zum Teil auch komplett.

Wir betreuen Geburten und Familien aus Wuppertal und den angrenzenden Städten/Kreisen, etwa aus Remscheid, Solingen, Leichlingen, Burscheid, Leverkusen, Velbert, Mettmann, Hilden, Düsseldorf, Hattingen, Hagen, Bochum, Essen sowie im nördlichen Anteil des Oberbergischen und Märkischen Kreises (diese Aufzählung ist sicherlich nicht vollständig). Dies entspricht etwa einem Radius von 70 km. Bei guter Erreichbarkeit – je nach Anbindung auch in einem Umkreis von 100 km.

Betreuung in der Schwangerschaft

Die hebammengeleitete Vorsorge ist die Basis für Deine selbstbestimmte Schwangerschaft und eine vertrauensvolle Geburtsbegleitung. Im Regelfall arbeiten wir interdisziplinär im geteilten Vorsorgemodell. Bei einem unkomplizierten Schwangerschaftsverlauf werden nur die Termine mit den drei großen Ultraschalluntersuchungen bei der Gynäkologin / dem Gynäkologen wahrgenommen, alle anderen Termine finden bei uns statt. 

Für einen Vorsorgetermin nehmen wir uns 45-60 Minuten Zeit, denn wir wollen Dich und Dein Kind gut kennenlernen, Besonderheiten erkennen oder frühzeitig – im Hinblick auf die Geburt – Befunde optimieren. Wir beobachten die Entwicklung und Versorgung des Kindes, führen notwendige Untersuchungen durch und informieren Euch über individuelle Gesundheitsleistungen. Die kontinuierliche Begleitung bereits in der Schwangerschaft stärkt unsere Beziehung und ist ein wichtiger Baustein für eine vertrauensvolle Geburtsbegleitung.

Welche Untersuchungen in einer Schwangerschaft sinnvoll und notwendig sind, wird in den Mutterschaftsrichtlinien festgehalten. In der Leitlinie zur fetalen Überwachung in der Schwangerschaft wird genau beschrieben, wann Ultraschall, Doppler oder CTG sinnvoll sind – und wann nicht.

Zum Thema geteilte Vorsorge Gyn / Hebamme hat der Arbeitskreis Frauengesundheit (AKF) einen informativen Flyer Gynäkolog*in und Hebamme: Schwangerenvorsorge Hand in Hand – gern auch zur Weiterleitung an die betreuende Gyn-Praxis – veröffentlicht.

Als Hebammen arbeiten wir viel mit unseren Händen: Ertasten die Kinder, können ihre Lage und ihr Gewicht sowie die Fruchtwassermenge gut einschätzen. Vereinzelt setzen wir zusätzlich – nur wenn Du es erlaubst und es einen Grund gibt – eine Ultraschalluntersuchung ein, z.B.:

  • zur Feststellung der Schwangerschaft 

  • bei unklarem Testbefund zur Feststellung der Kindslage

  • zur Mitbeurteilung der Fruchtwassermenge

  • zur Feststellung der Lage der Plazenta 

  • nach der Geburt bei Verdacht auf Plazentarest in der Gebärmutter 

Ein Ultraschall bei uns ersetzt nicht die Ultraschalluntersuchungen durch den Gynäkologen. Nur dieser darf im Rahmen der Diagnostik die im Mutterpass vermerkten drei Ultraschalluntersuchungen durchführen.

Folgendes können wir:

  • die Schwangerschaft feststellen

  • den Mutterpasses ausstellen

  • Vorsorgen nach Mutterschaftsrichtlinien durchführen

  • Hilfe bei Schwangerschaftsbeschwerden leisten und zu relevanten Themen beraten

  • den Zuckertest durchführen

  • Blut abnehmen für Laboruntersuchungen (Untersuchungen laut Mutterschaftsrichtlinien, Nährstoffstatus, etc.)

  • Abstrich zur Prävention von Frühgeburtlichkeit, inkl. Aromatogramm oder Abstrich auf Streptokokken der Gruppe B (als Wahlleistung) durchführen

  • CTG schreiben (nur nach Indikation)

  • tapen (als Wahlleistung)

  • akupunktieren (als Wahlleistung)

  • moxen

  • wir nutzen Ultraschall für spezielle Fragestellungen (Feststellung der Schwangerschaft, Lage des Kindes, Fruchtwassermenge) 

  • Lasern, z.B. Fissuren, Hämorrhoiden (als Wahlleistung)

Du hast Dich erst spät für eine Hausgeburt oder Geburtshausgeburt entschieden und bereits eine Kollegin gefunden, die Dich in der Schwangerschaft und im Wochenbett begleiten wird?

Kein Problem. Gern kooperieren wir mit den Kolleginnen aus Wuppertal und den umliegenden Städten und Kreisen, um Dir eine optimale Betreuung zu ermöglichen.

Wochenbett,
Still- & Beikostzeit

Die erste Zeit nach der Geburt ist eine intensive Zeit der Regeneration, des Kennenlernens und Zusammenfindens.

Wir begleiten Dich und Deine Familie in dieser aufregenden Zeit orientiert an Euren Bedürfnissen:

  • Begleitung aller (medizinischen) Rückbildungsvorgänge

  • notwendige Laboruntersuchungen nach der Geburt

  • Kontrolle der Wundheilung

  • Stillbegleitung und -beratung

  • Beratung zu verschiedenen, individuellen Themen (sicherer Babyschlaf / Co-Sleeping, Ernährung, Tragen, Regulation, Babyschlaf, Meilensteine der Entwicklung, Rückbildung, etc.)

  • Väterfragen

Im Rahmen einer Hausgeburt, im Geburtshaus oder ambulant in der Klinik übernehmen wir auch die ersten wichtigen Untersuchungen beim Kind:

  • Pulsoxymetriescreening (24–48 Stunden nach Geburt)

  • Neugeborenen-Stoffwechseltest (36–72 Stunden nach Geburt)

Darüber hinaus schauen wir beim Baby auf die Gewichtsentwicklung und die Nabelheilung und begleiten die frühen Umstellungsprozesse (Verdauung, Haut, Wahrnehmung, Stoffwechsel, Temperaturregulation, Schlaf, etc.).

Wir beraten Euch zu kindlichen Grundbedürfnissen, leiten zu Handling, Tragetuchbinden, Baden, Pucken, etc an.

Als unterstützende Behandlungsmöglichkeiten bieten wir darüber hinaus

  • Taping

  • Low-Level-Laser bei wunden Brustwarzen und Wundheilungsstörungen und

  • Akupunktur an.

Nach der regulären Wochenbettbetreuung (ab der 12. Woche) begleiten wir Euch weiter nach Bedarf bei allen wichtigen Fragen rund um die Themen Stillen und Ernährung Eures Kindes.

Eine Komplettbetreuung, also Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett, können wir meist nur im Stadtgebiet von Wuppertal oder im direkten Umland anbieten. Bei weiterer Entfernung ist die Begleitung des Wochenbetts durch eine wohnortnahe Kollegin sinnvoll.

Was wir sonst noch
für Euch tun können…

Geburtsvorbereitende Akupunktur

Die geburtsvorbereitende Akupunktur kann ab 36+0 Schwangerschaftswochen durchgeführt werden. In der Regel findet eine Sitzung einmal in der Woche statt und dauert 20 Minuten. Das Schema, welches akupunktiert wird, sorgt laut Studienlage dafür, dass die Eröffnungsphase deutlich verkürzt wird. Die Geburt wird durch die Akupunktur nicht ausgelöst.

Solltest Du über die 40+0 hinaus gehen, kann im weiteren Verlauf auch geburtseinleitend akupunktiert werden.

Da die Akupunkturnadeln an den Beinen (unterhalb der Knie) gesetzt werden, sollte beim Termin Bekleidung getragen werden, die dies ermöglicht.

Eine Sitzung kostet 20,- und findet in unserer Praxis statt. Die Kosten sind eine Wahlleistung und werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet.

Bitte melde Dich hier bei uns, wenn du Dich für die Akupunktur anmelden möchtest.

Low-Level-Laser
Anwendung

Der Softlaser soll den Zellstoffwechsel anregen und damit die Wundheilung unterstützen. Innerhalb der ersten 6-8 Stunden nach der Sitzung kann er eine schmerzlindernde Wirkung haben. Für die Behandlung der Brustwarzen nehmen die meisten Frauen 2-3 Sitzungen in Anspruch. Die Behandlung ist völlig schmerzfrei, der Laser erzeugt auch keine Wärme. Unabhängig von der Behandlung mit dem Softlaser ist ein gutes Still- und Wundmanagement unerlässlich. 


Für die Anwendung muss der Behandlungsbereich nicht extra vorbereitet werden, es können weiterhin Silberhütchen, Lanolin etc. genutzt und nach dem Lasern kann auch direkt gestillt werden. Darüber hinaus kann der Laser auch bei schlecht heilenden Sectio-Nähten, Fissuren, Hämorrhoiden oder Geburtsverletzungen angewendet werden.

Eine Sitzung dauert etwa 15 Minuten und kostet jeweils 20,-. Die Kosten sind eine Wahlleistung und werden nicht von den Krankenkassen übernommen, da der Low-Level-Laser kein anerkanntes, wissenschaftlich belegtes Verfahren ist.

Bitte melde Dich hier bei uns, wenn du Dich für eine Laser-Anwendung anmelden möchtest.

Kinesio-
Taping

In der Schwangerschaft und im Wochenbett kann eine K-Taping-Anlage bei verschiedenen Beschwerden unterstützend angewendet werden. Hierbei wird ein spezielles Tape in spezieller Art und Weise – abhängig vom Beschwerdebild – auf der Haut aufgeklebt. Indikationen in der Schwangerschaft können sein:

  • Rücken- und Nackenschmerzen

  • Beckenlockerung

  • Wassereinlagerungen

  • Karpaltunnelsyndrom

  • unterstützende Anlage bei großem Bauch

  • Übelkeit

Im Wochenbett kann das Tape zusätzlich zu den oberen Indikationen außerdem bei folgenden Beschwerden angewendet werden:

  • Bauchweh beim Kind

  • Rektusdiastase

  • Nabelbruch

  • Milchstau

  • wulstige Sectio-Nähte

Eine Tape-Anlage dauert zwischen 15-30 Minuten und kostet 20 bis 30 Euro, je nach Komplexität. Die Kosten sind eine Wahlleistung und werden nicht von den Krankenkassen übernommen.

Bitte melde Dich hier bei uns, wenn du Dich für K-Taping anmelden möchtest.