Vorteile einer
außerklinischen Geburt

Die hohe Qualität der außerklinischen Geburtshilfe wird regelmäßig im Qualitätsbericht der Gesellschaft für außerklinische Geburtshilfe bestätigt. Den aktuellen sowie alle älteren Qualitätsberichte findest Du hier.

1:1 Betreuung

Während Deiner Geburt ist Deine Hebamme nur für Dich da und begleitet Dich 1:1.
Du und Dein Kind haben ihre volle, ungeteilte Aufmerksamkeit. Zur letzten Phase der Geburt kommt in der Regel eine zweite Hebamme zur Unterstützung hinzu. 

Bekannte Umgebung

Bei einer Hausgeburt findet kein störender Ortswechsel statt. Du befindest Dich in vertrauter Umgebung. Während der Schwangerschaft kannst Du mit Deiner Hebamme über Deine Wünsche und Vorstellungen zur Geburt sprechen und schauen, wie Euer Zuhause optimal dafür vorbereitet werden kann. Solltest du Dich für eine Geburt in unserem Geburtshaus entscheiden, dann kennst Du auch diese Umgebung schon gut durch die Termine, die Du mit Deiner Hebamme in der Schwangerschaft hattest und kommst in einer vertrauten, sich heimisch anfühlenden Umgebung an.

Vertraute Person

Durch die Vorsorgen lernst Du Deine Hebamme bereits in der Schwangerschaft gut kennen. So weißt Du, wer Dich in diesem besonderen Augenblick begleitet. Im Vorfeld hast Du jederzeit die Gelegenheit über Deine Wünsche, Sorgen und auch Ängste zu sprechen, so dass Du individuell – so wie Du es brauchst und möchtest – begleitet werden kannst.

Rufbereitschaft

Ab 37+0 darf Dein Kind außerhalb der Klinik geboren werden. Wenn sich Euer Baby auf die Geburtsreise machen möchte, ist Deine Hebamme für Dich da – egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit, ob Wochenende oder Feiertag. Bei einer Hausgeburt wird sie zu Euch nach Hause kommen, bei einer im Geburtshaus geplanten Geburt trefft Ihr Euch nach Absprache in der Hebammerei. Euer Kind darf sich innerhalb der 5 Wochen der Rufbereitschaft seinen Geburtstag entspannt aussuchen – bei weiterhin unkompliziertem Verlauf darf Deine Hebamme Euch bis 42+0 begleiten.

Zeit und Ruhe

Jede Geburt hat ihren eigenen Rhythmus und braucht ihre eigene Zeit. Mit diesem Wissen begleitet Dich Deine Hebamme kompetent und mit Geduld und Ausdauer. Du darfst Deinem Gefühl und den Prozessen Deines Körpers frei folgen.

Sicherheit

Durch die intensive Betreuung bereits in der Schwangerschaft erkennen wir schon früh mögliche Herausforderungen. Fragliche Befunde können interdisziplinär fachärztlich abgeklärt werden. Sollte es Befunde geben, die ein Risiko darstellen können, besprechen wir das offen und erörtern gemeinsam den optimalen Geburtsort. Durch die 1:1-Begleitung haben wir das Wohlergehen von Mama und Kind jederzeit im Blick. 

FAQ

  • Jede Frau darf zu Hause oder im Geburtshaus gebären, wenn sie und ihr Kind gesund sind, das Kind mit dem Kopf nach unten liegt (Schädellage) und 37+0 Schwangerschaftswochen erreicht hat.
    Eine außerklinische Geburt ist ausgeschlossen bei Zwillingen, einer Steißlage, bei Geburtsbeginn vor 37+0 Schwangerschaftswochen und bei gesundheitlichen Besonderheiten in der Schwangerschaft, die mit Komplikationen bei der Geburt in Zusammenhang stehen könnten, wie beispielsweise einem insulinpflichtigen Schwangerschaftsdiabetes, Bluthochdruck, Gerinnungserkrankungen. Hierzu gibt es eine Reihe von fest definierten Ausschlusskriterien. Bist du unsicher, ob eine außerklinische Geburt für dich in Frage kommt, nimm gern Kontakt zu uns auf.

  • Ja, wir dürfen Vorsorgeuntersuchungen durchführen. Wir dürfen auch die Schwangerschaft feststellen und den Mutterpass ausstellen. Wir sind hierbei den Gynäkolog*innen gleichgestellt. Unser Tätigkeitsbereich beschränkt sich jedoch auf einen unkomplizierten Schwangerschaftsverlauf. Wenn wir in der Schwangerschaft eine Auffälligkeit feststellen, werden wir Dich zur Abklärung und Mitbetreuung an Deine Ärzt*in überweisen.

  • Viele Familien melden sich schon früh bei uns, teils bereits mit positivem Schwangerschaftstest. Das Vorgespräch findet also häufig bereits in den ersten Wochen der Schwangerschaft statt und auf Wunsch stellen wir in diesem Rahmen auch den Mutterpass aus.
Bei einer unkompliziert verlaufenden Schwangerschaft finden die Vorsorgen hauptsächlich bei uns statt. Die 3 Ultraschalluntersuchungen laut Mutterschaftsrichtlinien (ca. 10. / 20. / 30. Schwangerschaftswoche)
werden bei Deinem*r Gynäkolog*in durchgeführt.
    Für einen Vorsorgetermin nehmen wir uns 45-60 Minuten Zeit, denn wir wollen Dich und Dein Kind gut kennenlernen, Besonderheiten erkennen oder frühzeitig – im Hinblick auf die Geburt – Befunde optimieren. Wir beobachten die Entwicklung und Versorgung des Kindes, führen notwendige Untersuchungen durch und informieren Euch über individuelle Gesundheitsleistungen. Die kontinuierliche Begleitung bereits in der Schwangerschaft stärkt unsere Beziehung und ist ein wichtiger Baustein für eine vertrauensvolle Geburtsbegleitung

  • Eine Geburt außerhalb der Klinik läuft im eigenen Rhythmus von Frau und Kind. Du befindest Dich in einem intimen, geschützten Umfeld und bist umgeben von den Menschen, die Du kennst und dabei haben möchtest. 

    Es gibt keine medizinischen Eingriffe, also keine Einleitung, keine Medikamente um die Wehentätigkeit zu beschleunigen, keine konventionellen Schmerzmittel (Lachgas, opioidähnliche Schmerzmittel) und keine PDA. In der Regeln überwachen wir die Kinder mittels kontinuierlicher Auskultation, das bedeutet, dass die Gebärende nicht an ein CTG-Gerät angeschlossen ist und sich völlig frei bewegen kann, das Kind aber gleichwertig sicher überwacht wird. Wir bieten jeder Gebärenden die Badewanne an und fördern aufrechte Gebärpositionen. 

  • Eine außerklinische Geburt findet in einer 1:1-Betreuung statt. Das bedeutet, dass Du während der Geburt von einer Dir bekannten Hebamme kontinuierlich betreut wirst. Diese hat Dich und das Kind durchgehend im Blick.
In der letzten Phase der Geburt kommt meist noch eine zweite Kollegin zur Geburt dazu.

    Detailliertere Informationen zur Sicherheit der außerklinischen Geburtshilfe findest du auf der Webseite von QUAG e.V., der sich seit 1999 mit der Qualitätssicherung in der außerklinischen Geburtshilfe beschäftigt und diese auswertet:
Das kurz zusammengefasste Fazit lautet: Wenn Du eine gesunde Frau bist, die ein gesundes Kind erwartet, gibt es zu Hause oder im Geburtshaus kein erhöhtes Risiko für Dich und Dein Kind. Eine Hausgeburt oder Geburt im Geburtshaus ist in Deutschland genauso sicher wie eine Klinikgeburt.

  • In der Latenzphase können wir krampflösende, leichte Schmerzmittel verabreichen (Buscopan / Paracetamol). In der aktiven Geburtsphase finden wir einen individuellen Weg, wie du als Gebärende am besten mit den Wehen zurecht kommst. Das kann Bewegung, die Badewanne, Massage, Hypnobirthing oder auch ein TENS-Gerät sein. Die Vorbereitung hierfür beginnt bereits in der Schwangerschaft.
    Solltest Du während der Geburt etwas Stärkeres (bspw. ein opioidähnliches Schmerzmittel oder eine PDA) wünschen oder auch notwendig sein würden wir einen Wechsel in eine höhere Versorgungsstufe – in eine Klinik deiner Wahl – veranlassen.

  • Du entscheidest wer Dich begleiten darf. Das kann der Partner, die Partnerin, die Schwester, eigene Mutter, beste Freundin oder irgendeine andere Vertrauensperson sein. Manchmal besteht der Kreis der Personen, die das Baby willkommen heißen sollen auch aus mehreren lieben Menschen. Auch Geschwisterkinder sind bei uns herzlich willkommen – es sollte für sie jedoch eine weitere Bezugsperson anwesend sein, falls sie sich zurückzuziehen möchten. 

  • Im Rahmen der Aufklärung zur außerklinischen Geburt besprechen wir, was Du zu Hause vorbereiten kannst, bzw. erhälst Du von uns eine Liste mit Infos über die Vorbereitung der Geburt im häuslichen Umfeld. Möchtest Du eine Wassergeburt oder während der Geburt baden, hast aber keine Badewanne, gibt es die Möglichkeit einen Pool hierfür zu kaufen oder zu leihen. Auch hierüber können wir im Vorfeld sprechen. Dinge wie beispielsweise einen Gebärhocker bringen wir mit zu dir nach Hause

    Für eine geplante Geburt im Geburtshaus braucht es ein kleines Gepäck mit frischer Kleidung für dich, das Baby, ggf. deine Begleitperson und den Dingen, die dir sonst wichtig sind: Fotoapparat, spezieller Duft, Netzteil, Kopfhörer. Sinnvoll können auch ein paar Snacks sein. Auch sollte eine Transportmöglichkeit für das Baby (Transportschale) zur Verfügung stehen.

  • Die Plazenta gehört Dir und Deinem Kind. Ihr bestimmt, was ihr damit machen möchtet. Habt Ihr keine Verwendung für die Plazenta, kann sie entsorgt werden.

  • Die erste Basisuntersuchung – auch U1 genannt – wird von uns Hebammen nach der Geburt durchgeführt. Nachdem ihr ausgiebig gekuschelt und euch schon etwas kennengelernt habt, schauen wir uns das Baby von oben bis unten genau an.
    Im Rahmen der U1 wird das Baby auch gemessen und gewogen und das gelbe Kinderuntersuchungsheft ausgestellt. Auf Wunsch erhält Dein Kind im Anschluss Vitamin K.

  • Das Auftreten von Komplikationen bedeutet, dass wir es nicht mehr mit einem regelrechten Verlauf zu tun haben. In diesem Fall sind wir verpflichtet, einen Facharzt hinzuzuziehen, was im außerklinischen Setting bedeutet, dass wir eine Verlegung in eine Klinik mit Geburtshilfe veranlassen würden. Je nach Situation kann eine Verlegung während oder nach der Geburt stattfinden. Im Rahmen des Aufklärungsgesprächs besprechen wir schon vor der Geburt sehr detailliert, welche Gründe es für eine Verlegung gibt, wie häufig Verlegungen vorkommen, wie eine Verlegung stattfindet und mit welchen Zeiten wir rechnen müssen, um vom geplanten Geburtsort in eine geeignete Klinik zu gelangen.

    In 2019 wurden 16% der begonnenen außerklinischen Geburten in Deutschland in eine Klinik verlegt. Davon fanden 99% in Ruhe statt und nur 1% in Eile. In manchen Fällen ist es nötig, Erste-Hilfe-Maßnahmen zu ergreifen.

    Wir halten sowohl bei Hausgeburten als auch im Geburtshaus Notfallequipment (Medikamente, Sauerstoff, etc) für solche Situationen vor und sind im Notfallmanagement regelmäßig fortgebildet.

  • Wir sind Vertragspartnerinnen der gesetzlichen Krankenkassen und rechnen unsere Leistungen direkt mit deiner Krankenkasse ab.
Lediglich die Rufbereitschaft ist eine Leistung, die privat bezahlt werden muss. Die meisten Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten der Hebammenrufbereitschaft in unterschiedlichem Umfang. Wenn Du privat versichert bist rechnen wir die Leistungen nach der Gebührenverordnung direkt mit Dir ab.


Linkliste / Unsere Infosammlung für Dich

Allgemeines

Die aktuelle Version der Mutterschaftsrichtlinien des gemeinsamen Bundesausschuss ist die Grundlage der (medizinischen) Schwangerschaftsbetreuung.

Mutterschaftsrichtlinien


In diesem Zusammenhang hat der Arbeitskreis Frauengesundheit eine Info-Flyer veröffentlicht mit dem Titel Gynäkolog*in und Hebamme: Schwangerenvorsorge Hand in Hand

Geteilte Schwangerenvorsorge


Die Gesellschaft für Qualität in der außerklinischen Geburtshilfe e.V. (QUAG e.V.) dokumentiert in ihrem Qualitätsbericht zur außerklinischen Geburtshilfe in Deutschland 2022 Daten und Fakten zu Geburten außerhalb der Klinik.

Gesellschaft für Qualität in der außerklinischen Geburtshilfe e.V.


Nationale Gesundheitsziele

Seit 2017 ist die Gesundheit rund um die Geburt eines der Nationalen Gesundheitsziele.


Motherhood e.V.

Die Elterninitiative Motherhood e.V. setzt sich für eine sichere Geburt ein.


Ethik Kodex der Hebammen als ein Grundlagen-Baustein unsere Arbeit als Hebammen.

Ethik Kodex

Lokales
Stadt Wuppertal


Auf Geboren in Wuppertal finden Wuppertaler Familien Informationen und Adressen von wichtigen Stellen (Familienbüro, Beratungsstellen, etc).


Hier stellt das Standesamt Wuppertal Informationen zur Anmeldung des Kindes bereit.

Medizinische Leitlinien der AWMF


Der Status quo der Geburtsbetreuung allgemein wird in einer aktuellen medizinischen Leitlinie dargelegt. Die Kurzfassung dieser Leitlinie ist weitgehend auch für Nicht-Medizinerinnen verständlich geschrieben.


Die neue Leitlinie zur fetalen Überwachung in der Schwangerschaft definiert, welche Methoden nach welcher Indikation sinnvoll sind – und welche nicht.